Hughes Turner Project - Better Men In Hannover
Live in Deutschland, Hannover - Blues Garage, 14.09.2002
Glenn Hughes (v-b)/Joe Lynn Turner (v-g)/JJ Marsh (g)/Jocke Svalberg (k)/Thoman Broman (d)
CD1
Devil's road
I surrender
Can't stop rock 'n' roll
Death alley driver
Seventh star
Mistreated
Stormbringer
-
CD2
Better man
Jealous lover
King of dreams
Ride the storm
Spotlight kid
Highway star
Burn
"Can`t Stop Rock & Roll Tour 2002", die beiden "Ehemaligen" stellen ihr HTP-Debüt auch in deutschen Landen vor. Diese Doppel-CD läßt einige persönliche Erinnerungen an den Samstagabend im September wieder aufleben. Zum Beispiel, daß dem dritten Hughes-Gastspiel in Folge (nach 1999 + 2000) die schon fast obligatorische Verspätung vorangeht. Statt pünktlichem Einlaß, gibt es nur einen Vorab-Blick auf die beiden Hauptakteure, die gegen 20 Uhr, getrennt voneinander, in schwarzen Limousinen am Eingang vorgefahren werden und schon kurze Zeit später, den Ort des Geschehens durch selbigen wieder verlassen. Als Fan heißt es nun: Geduld haben! Erst rund 1 Stunde darauf wird Eintritt gewährt. In der Zwischenzeit darf man sich mit motivierenden Gerüchten auseinandersetzen: ".... das Konzert wird wahrscheinlich abgesagt, die Bühne ist zu klein ...", etc.). Na ja, in der Tat wirkt der Innenraum der Blues-Garage später kaum größer als der Tanzsaal einer durchschnittlichen Dorfkneipe. Allerdings durchaus gemütlicht eingerichtet, mit Ledersofa und Stehtischchen fürs Pils. Der Laden füllt sich gut und sogar die hannoversche Rock-Prominenz ist präsent (Uli Jon Roth verbringt den Abend ungestört am Nebentisch). Letztlich geht Alles sehr unaufgeregt vonstatten. Um so verwunderlicher, dass sich Hughes, beim zweiten Erscheinen, gleich von mehreren Bodyguards abgeschirmt durchs Volk geleiten läßt. Herr Turner wirkt da wesentlich entspannter. Bevor es allerdings endlich losgeht, werden, nach meiner Erinnerung, erst noch 2 Vorbands ins Rennen geschickt (u.a. die reformierte deutsche Truppe Domain). Irgendwann nach (?) 23 Uhr ist es schließlich soweit. Glenn Hughes, Joe Lynn Turner und die eigens für Europa neu zusammengestellte Band stehen auf der Bühne. Die beiden Ex-Purples sind in ausgezeichneter Verfassung und harmonieren einwandfrei. Turners Stimme überrascht mich dabei besonders positiv. Beide erzählen zwischendrin aus Purple-Tagen, Hughes u.a. von der "Mistreated"-Überlassung durch David Coverdale. Der Mann in Schwarz ist natürlich auch ein Thema. Kein Wunder, bei einem derart Blackmore-lastigen Programm (9 von 14)! In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß sich JJ Marsh (Gitarre) achtbar aus der Affäre zieht. Überhaupt, die meisten Songs kommen einfach gut und ob nun Neu oder Geschichte, man fühlt sich einfach sehr gut unterhalten! Einzig "Highway star" erscheint mir des Guten zu viel, Prädikat: deplatziert!
Zur Aufnahme: Der recht dumpfe Klang läßt sich durch den Höhenregler gut korrigieren und der anfangs noch etwas unausgewogenen Mix bessert sich. Leider wird das Aufnahmegerät im Laufe der Zeit aussteuerungstechnisch immer mehr überfordert (kein Wunder bei der realen Lautstärke!). So ist das Hörerlebnis, besonders im letzten Drittel, von zunehmend eingeschränkter Natur.