East Side Of Ural Mountains
Live in Russland, Ekaterinburg - Palace Of Youth, 25.03.2002
CD1
Woman from tokyo
Ted the mechanic
Mary long
Lazy
Child in time
The aviator
No one came
The well dressed guitar
Fools
Don Airey solo
Perfect strangers
-
CD2
When a blind man cries
Riff raff
Smoke on the water
Speed king
Hush
Black night
Highway star
Hier mein erster "echter" Bootleg in der Besetzung "Mark 8". Grund für die neue Rubrik ist natürlich Keyboader Don Airey, der ja kein Neuling im gewöhnlichen Sinne ist, sondern schon im Vorjahr als Krankheitsvertretung für Jon Lord dabei war. Im März 2002 wird er offiziell als neues Bandmitglied vorgestellt.
"East Side Of Ural Mountains" bietet das erst 6. Konzert aus der "Nach-Lord-Ära" und gleichzeitig das letzte von der 2002er Kurzreise durch Russland. Auf dem Cover hat sich ein Fehler eingeschlichen, die Veranstaltung dürfte erst am 25. und nicht wie beschrieben, am 22. März stattgefunden haben. Wie dem auch sei, große Unterschiede wird es deshalb wohl kaum geben, denn Deep Purple lassen in diesen Tage einiges von früherer Spontanität und Flexibilität vermissen. Spannung, die in der Vergangenheit die Masse der Purple Konzerte auszeichnete, ist meist eingespielter Routine gewichen ("...nice one, Don !" - Gillan-Zitat aus "When a blind man cries"). Eine stagnierende Songauswahl ist Basis für das inzwischen fast standardisierte Programm, auch Don Airey sorgt nicht gerade für frischen Wind. Es scheint als wolle (oder solle ?) dieser nur den Geist von Jon Lord am Leben erhalten. Das gelingt zwar erstaunlich gut, bringt die Band im Endeffekt aber nicht wirklich weiter. Doch in dieser Beziehung ist wohl mehr Geduld angebracht, denn Dons Fähigkeiten sind mit Sicherheit nicht auf das Reproduzieren beschränkt. So bleibt zu hoffen, daß er künftig eigene Ideen und Elemente einbringen kann und diese zur einer positiven Entwicklung beitragen.
Auffällig erscheint mir auch eine "gewisse Stiländerung". Die Gillan-Schreie werden (verständlicherweise) weniger, das allgemeine rhythmische Zuschauerklatschen nimmt zu. Der Wandel von "aggressiv harten", hin zu mehr "rockend rollenden" Versionen schreitet fort.
Um jetzt keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Ich finde diese Aufnahme keinesfalls schlecht. "Child in Time" oder Airey`s Intro zu "Perfect Strangers", z.B., machen auch heute noch richtig Spaß ! Nicht die Enttäuschung über das hier Gebotene, sondern das Bedauern über das (zur Zeit ?) nicht mehr Vorhandene steht bei mir im Vordergrund ! Wären die Liveaktivitäten der vergangenen Jahre weniger intensiv verfolgt worden, würde sich wahrscheinlich Begeisterung breitmachen. So überwiegt nun leider die Langeweile.
Klangtechnisch ist die Doppel-CD auf der Höhe der Zeit. Leicht gedämpft, an einigen Stellen übersteuert, kommt der Sound insgesamt sehr konstant und ist als gut einzustufen.