Rapture In The SAP Arena

Rapture In The SAP Arena
Live in Deutschland , Mannheim - SAP Arena, 17.02.2006

DVD - Video

Intro
Pictures of home
Things I never said
Wrong man
Ted the mechanic
Living wreck
Rapture of the deep
Before time began
Mary long
Steve Morse solo
Well dressed guitar
Lazy
Don Airey solo
Perfect strangers
Kiss tomorrow goodbye
Space truckin`
Highway star
Smoke on the water
Hush
Ian Paice solo
Black night

-
Alice Cooper
Intro: Department of the youth
No more Mr. Nice guy
Dirty diamonds
Billion dollar babies
Be my lover
Woman of mass destruction
I`m eighteen
Go to hell
Black widow jam / incl. drum solo
Feed my frankenstein
Welcome to my nightmare
"The piece" (Medley)
School`s out
Poison
I wish I was born in Beverly Hills
Under my wheels

Irgendwie scheint sich die Welt immer ein bißchen schneller zu drehen. Dieses Empfinden mag am fortschreitenden Alter liegen, aber sicher auch an Umständen wie diesen hier. Hat es in der Vergangenheit oft Jahre gedauert, bis man eine Tonaufnahme von einem Konzert ergattern konnte, so vergehen heute manchmal nicht einmal mehr Wochen, bis sich Ton- bzw. sogar Bildmaterial, von nahezu jeder Veranstaltung, im Umlauf befindet. Dem digitalen Zeitalter und der weltweiten Vernetzung sei Dank. Andererseits sieht man sich nun auch beim persönlichen Hobby einer immer größer werdenden "Reizüberflutung" ausgesetzt.

"Deep Purple im Spätsommer der Karriere", so möchte ich die "Rapture Of The Deep Tour 2006" mal in blumigen Worten umschreiben. Meist ausverkaufte Konzerthallen, in Deutschland sogar mit 5-stelligem Fassungsvermögen! Diese Zeiten schienen eigentlich längst vorüber. Sollten die häufigen und ebenso fragwürdigen TV-Auftritte wirklich die Nachfrage erhöht haben? Oder zieht ein Special Guest wie Alice Cooper zusätzlich Tausende? Wie dem auch sei, der Bananas-Nachfolger ist bei den meisten Fans sehr gut angekommen und das Live-Programm wurde, ohne Scheu und zur Überraschung vieler (mich eingeschlossen), endlich richtig umgekrempelt! Es wird mal wieder was "riskiert" und Abwechslung geboten! Ebenfalls viele (mich wieder eingeschlossen!) nehmen sowas dankbar und mit Freude zur Kenntnis! Sicher macht das allein noch kein gutes Konzert, aber glücklicherweise gibt es sie noch, "die Highlights", die letztlich so wichtig sind für den Unterhaltungswert. Meine persönlichen Favoriten sind dabei (überraschenderweise) sogar ein Mix aus Neu und Alt ("Living wreck", "Before time began", Morse-Solo + "Well dressed guitar", "Lazy", "Kiss tomorrow goodbye" und der aufgefrischte "Highway star"). Mag mir das selbsterlebte Konzert in Dortmund, eine Woche zuvor, noch etwas besser gefallen haben, die "Tendenz" bleibt die selbe: "Deep Purple haben noch nicht fertig!". Kontrolliert durch die Erfahrung und Qualität eines Ian Paice, sind Steve Morse, Don Airey (Solo mit deutlich mehr Synthi-Anteilen / an Rainbow-Tage erinnernd) und ein scheinbar immer agiler werdender Roger Glover die treibenden Elemente. Das vermeintlich schwächste Glied in der Kette, Ian Gillan, arrangiert sich mit seinen Formschwankungen und zieht sich zumeist routiniert aus der Affaire. So auch in Mannheim. Aus dem Programm genommen wurde, gegenüber Dortmund, "Junkyard blues". Einerseits schade, andererseits aber auch ein verschmerzbarer Eingriff. Gleich ist hingegen die Erkenntnis, daß die 2. Konzerthälfte "schwungvoller" wirkt. Meines Erachtens läßt das allerdings nicht zwingend auf die Livequalität des neuen Materials schließen. Ich denke, daß das ein oder andere Stück noch ausbaufähig und die Titelabfolge überdenkenswert ist. Mal sehen was noch passiert, die Tour soll ja noch lang sein. Erwähnenswert sicher auch der neu gestaltete Bühnenaufbau, inklusive Lightshow und zwei Videoleinwänden. Das gelungene Drumherum stärkt zweifellos den positiven Gesamtendruck!
Die DVD selbst würde ich als "nettes Erinnerungsstück" beschreiben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Quasi als Bonus ist am Ende der komplette Auftritt von Alice Cooper enthalten.
Das Geschehen wird aus einer hinteren, halb linken Position eingefangen. Meist ist eine Bühnenhälfte zu sehen, wobei das Bild desöfteren etwas wackelt und fast durchweg leicht angeschrägt auf dem Bildschirm erscheint. Der untere Rand ist dabei meist unscharf, da hier ein schmaler Streifen durch Köpfe der Vorderleute entsteht. Echte Nahaufnahmen gibt es nicht, außer es wird gerade mal von den seitlichen Monitoren abgefilmt. Auf ein aufwendiges DVD-Menü muß ebenfalls verzichtet werden. Offensichtlich mit einem DVD-Rekorder, wurde eine schlichte Dreiteilung vorgenommen. Obwohl die Bilddaten relativ hoch komprimiert sein dürften (über 3 Stunden Material auf einer DVD), ist die Qualität (sehr) gut. An den grellen, bass- und tiefenlosen Klang muß sich das Ohr erst gewöhnen, aber auch hiermit läßt sich letztlich ganz gut leben. Alles in allem eine Amateuraufnahme, die sich im Rahmen der heutigen Möglichkeiten bewegt.




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