VW Halle Braunschweig

VW Halle Braunschweig
Live in Deutschland, Braunschweig - Volkswagenhalle, 03.09.2002 / Deep Purple + Dio

CD1
Fireball
Woman from tokyo
Mary long
Ted the mechanic
Lazy
The well dressed guitar
When a blind man cries
Space truckin`
-
CD2
Organ solo
Perfect strangers
Speed king
Smoke on the water
Hush
Black night
Highway star
-
CD3 - DIO
Killing the dragon
Egypt
Children of the sea
Push / Drum solo
Stand up and shout
Rock and roll
Man on the silver mountain / Guitar solo
Long live rock`n`roll
Rainbow in the dark

Dieses 3 CD-Set dokumentiert Deep Purple`s Live-Premiere in der noch relativ neuen und schmucken Volkswagen-Halle von Braunschweig. Die Halle bietet rund 8.000 Besuchern Platz und war an diesem Abend gut gefüllt.
Mit einigen Wochen Abstand gibt mir dieser Mitschnitt nun Gelegenheit, meine persönlichen Live-Eindrücke "zu kontrollieren". Diese waren nach dem 3. September sehr zwiespältig, genauer gesagt, ich war am Ende ziemlich enttäuscht von Deep Purple.
Überraschungen in der Setlist? Hier heißt es ja schon seit Längerem, "Fehlanzeige"! Die Reaktivierung von "Space truckin`" (und "Knocking at your back door" andernorts) ist im Prinzip nicht der Rede wert. Anmerken möchte ich ein paar andere Dinge:
Entgegen meiner Beschreibung bei "Ekaterinburg", hat man die Spielweise wieder auf eine deutlich härtere Gangart umgestellt. Vielleicht eine Nachwirkung der zuvor beendeten US-Mammut-Tour (im Paket mit den Scorpions + Dio). Hier soll das Publikum ja eher auf metalartige Klänge gestanden haben. Mir persönlich wird an diesem Abend erstmals bewußt, daß ich Jon Lords flüssiges Spiel künftig wohl doch mehr vermissen werde, als ich es mir bisher eingestanden hatte. Zumindest dieses Mal kann Don Airey nicht überzeugen. Sein Spiel wirkt schwerfällig, nicht immer optimal integriert.
Eine Besonderheit ist sicher der Gastauftritt von Dough Aldrich, Dio`s neuem Mann an der Gitarre. Zu "Smoke on the water" greift er unterstützend in die Saiten, nachdem er zuvor ein wenig beeindruckendes Intro mit Steve abspult hat.
Nach dem Konzertbesuch und dem Hören der Konserve, lautet mein Fazit inzwischen wie folgt:
Es lag sicher viel an der eigenen Tagesform und an der Position in der Halle (mittiger Sitzplatz, jedoch weit entfernt von der Bühne), denn das Konzert ist längst nicht so schlecht wie seinerzeit wahrgenommen. Ein, wie hier, routiniert abgespultes "Greatest-Hits" Programm, kann indes meine persönlichen Ansprüche an Deep Purple nicht mehr befriedigen!
Soundmäßig ist die Aufnahme auf heutigem Durchschnittsniveau. Der Klang ist hell, kommt etwas dünn von hinten heraus, ist insgesamt aber sehr konstant und kann somit als noch gut bezeichnet werden.

Reizvoll vielleicht auch die 3.CD des Sets.
Hier ist zusätzlich noch der Auftritt von Ronnie James Dio verewigt, der mit seiner Band direkt vor Deep Purple die Bühne betrat. Ich bin mir nicht ganz sicher, die Erinnerungen sind da ziemlich lückenhaft, doch es ist davon auszugehen, daß die 48 Minuten den kompletten Auftritt wiedergeben. Mit "Killing the dragon", dem Titelsong der neuen CD, legen Dio einen Start hin wie er besser kaum sein könnte. In der Folge gibt es einen kurzen musikalischen Querschnitt durch Dio- Black Sabbath- und Rainbow-Zeiten, dabei wird Einiges in Medley-Form verarbeitet. Kein Zweifel, der kleine Mann hat noch immer eine große Stimme! Seine Begleitband ist ordentlich. Das Solo von Schlagzeuger Simon Wright kommt gut, ist aber bei einem derartigen Kurzauftritt ebenso entbehrlich wie die "quiekende Fiedel-Orgie" des Dough Aldrich. Abschließend sind auch hier Gäste mit von der Partie. Bei "Rainbow in the dark" kommen die Scorpione Rudolf Schenker und Klaus Meine auf die Bühne und hinterlassen einen überaus peinlichen Eindruck wie ich meine!
Klanglich geht es noch etwas "scheppernder" zu und somit einen Tick schlechter als bei Purple.




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